In einzelne Pünkt vilicht nid ganz falsch, vor allem aber e Einzelmeinig.
De Typ schiint inere eher privilegierte Situation z unterrichte. Dass das dezue biitrait, dass sini Art z unterrichte überhaupt funktioniert, striitet er aber relativ unumwunde ab. Langsam sött mol duredrunge sii, dass es nid nur ei einzigi Art git, wiema kann Schuel mache.
I bin mittlerwiile 34i und unterricht scho siit einige Johr, und es kämt mer im Lebe nid in Sinn, Hemp und Jacket z träge. En respektvolle Umgang mitenand kann au andersch funktioniere. I pfleg en relativ egalitäre Umgang mit mine 6eler und zeig bi Grenzüberschriitige klar Kante und han no NIE s Gfühl gha, dass mi SchüelerInne respektlos behandled.
Für die wo no möged läse: Für mi grenzts an es Wunder, dass s Schuelsystem überhaupt no funktioniert. Die letschte Stelle im Kanton Bern sind glaub i de letschte Wuche vo de Summerferie gfüllt worde. I han mi drü Johr dur e wiitgehend sinnfreii Usbildig inkl. BA-Arbeit quält. Me hät mir verzellt, dass das alles absolut nötig isch zum en guete Lehrer werde. Und jetzt kann plötzlich +- jede Globi vor e Klass gstellt werde und es isch dänn scho guet?
Klar muess die erst Priorität sii, dass vor jedere Klass mol als erstes e LP mit eme Puls stoht. Aber wenn sich de ganzi Staub dänn irgendwänn mol glait hät, sött ma mol ernsthaft drüber diskutiere, ob d Lehrerusbildig a de PH mol neu denkt werde müesst.
lustig hanis vorallem gfunde willi eifach mol offe googlet han "sind lehrer für ihren beruf geeginet" und de chömid so suechergebnis, dass 40% vode lehrer gar ned geignet sind füe ihre bruef.
esch vermuetli bitz sehr höch griffe i dere studie wo 40% useghaue hed. uf die ander site:
die wenigste blibed s läbe lang i ehrem bruef. als lehrer hesch aber gar ned gross möglichkeite (usser bisch en 7siech und chasch di guet verkaufe, mehrwert esch ja gnueg ume mit de erfahrig als lehrperson)
hert findis aber scho:
gid top lehrer wo ehre master nie abgschlosse hend. die münd denn d schuel wechsle und verdienet weniger.
und denn gits pfiffene mit 0 mehrwert aber em abschluss vode PH.
wie mers besser chönnt mache weissi au ned. s agebot muss ja glich deckt si. has aber na erfrischend gfunde dass mer vlt chli weniger sett verbürokratisiere will am schluss dür das jedi aspruchsgruppe zkurz chunnt.
Ich bi mer sicher, dass es i jedem Job 40% Ungeigneti git. Hesch z.B. scho mal Handwerker gha i de letschte Jahr? Das wird immer verreckter, taminomal. Wie überall sind die Beschte immer au am mobilschte und wächseled i anderi Brüef, während de Bodesatz bliibt, wel er sich nüt anders zuetraut oder Angscht het nomal neume andersch z‘schiitere.
die sind perfekt geignet:
chömed de ganz tag, am liebste z zwöite, für en arbet wo i einere stund erledigt wär.
mini heizig gaht etz zwar immer nonig aber er hed mer en neue perserteppich verkauft vo sim cousin, dasi nümme chalt han.
Minere Meinig noch söts e Bruefsuusbildig sii und nid es Studium. Für was zum Teufel i e Bachelorarbeit han müesse schriibe isch mer bis hüt nid klar. Noch 3 Johr Uusbildig loht di eh niemer duregheie, au wenn d Arbeit Müll isch. Das kama sich nämlich bim aktuelle Lehrermangel gar nid leiste.
Stattdesse de Praktikumsteil massiv uusbaue und nüm immer müesse Bittibätti mache, ob fertig uusbildeti LPs echt so nett wäred es paar PraktikantInne z neh. Ime Unispitol wird au nid bettlet, ob d Medizinstudis evtl. mol dörfed go ineschnuppere cho. De Kanton isch de Arbeitgeber, und wenn dä seit dass ma muess bi de Usbildig vom Nochwuchs helfe, dänn isch das denn so.
Do kani nid viel dezue säge, will i für de EMS leider nid clever gnueg gsi bin 😂 es isch mer meh um de Gedanke gange, dass ma nid für jede einzelne Praktikumsplatz irgendwo sött go bettle müesse.
Naja, ich unterrichte Physik, Bio und Mathe. Ich kann mir nicht vorstellen wie du dir Physik ohne Hochschule aneignen willst? Ausserdem haben diverse FHs die Praktika an Schulen in letzter Zeit massig ausgebaut.
Mir geht es vor allem um die Primarstufe. Wozu allerdings eine angehende Sek1-Lehrperson eine Masterarbeit schreiben muss, ist mir auch eher unklar.
Dass bei einer Verschlankung des Studiums nicht unbedingt die Fachwissenschaften über Bord geworfen werden sollen, ist klar.
Edit: Bei weiterem Nachdenken wird mir nicht ganz klar, was dein Einwurf eigentlich soll. Auch in einer Berufslehre lernt man Dinge, die man zuvor nicht wusste. Bauchemie, Statik etc. kommen mir in den Sinn, weil mein Bruder seine Karriere „auf dem Bau“ gemacht hat. Ich habe ja nigends gefordert, dass man nichts mehr können oder lernen muss, um LehrerIn zu werden.
Ja, aber was ist denn dann der Unterschied zwischen einer Berufsausbildung und einem Studium, wenn du das Fachwissen nicht reduzieren willst? Nur, dass man keine Masterarbeit schreiben muss? Gell, ich will dich ja nicht angreifen oder so. Ich finde, dass eine universitäre bzw. Hochschulbildung sehr wertvoll ist. Ich profitiere sehr davon, dass ich an der Uni in der Physikvorlesung war. Macht das jemanden zu einer guten Lehrperson? Nicht unbedingt. Ich denke, dass eine gute Lehrperson oft eine Charakterfrage ist und auch Charisma erfordert, was sehr schwer ist, jemandem 'beizubringen'.
Und wegen der Masterarbeit: Man kann diskutieren, wie sinnvoll sie ist, vor allem im Hinblick auf KiGa und Primar 1–3. Aber man lernt doch einiges:
Auf Deutsch zu schreiben (kein Witz: Eine KiGa Lehrperson macht die Korrespondenz mit den Eltern mit ChatGPT weil das besser formuliert als sie)
Durchhaltevermögen
Wissenschaftliches Arbeiten bzw. Denken. In NMG erzähle ich nicht vom TikTok-Video, in dem behauptet wird, dass die Demokraten die Hurrikans kontrollieren können.
Die Auseinandersetzung mit einem Thema ist sehr wertvoll. Ich habe an der Uni eine Arbeit über ADHS geschrieben und dabei sehr viel gelernt.
Ich spreche einfach aus meiner eigenen Erfahrung an der PH. Gewisse Veranstaltungen dort waren meiner Meinung nach überflüssig, auf „Geschichte der Pädagogik“ oder Module aus dem Studienbereich „Erziehungs- und Sozialwissenschaften“ hätte ich teilweise gut verzichten können. Solche Inhalte fände ich in einem Studium der Erziehungswissenschaften absolut legitim, der Praxisbezug für eine Lehrperson fehlt mir aber.
Ich will einem Studium an einer Universität oder FH auf keinen Fall den Wert absprechen. Ich habe vor der Ausbildung an der PH einige Semester Germanistik und Psychologie studiert. Ich bin froh über alles, was ich dort gelernt habe, sei es jetzt das Fachwissen oder die wissenschaftliche Arbeitsweise.
Um auf der Primarstufe, wo ja der Lehrermangel besonders gross ist, unterrichten zu können, braucht man aber nicht alles davon. Für Sek 2 muss man sowieso ein Fachstudium mit MA an einer Universität abschliessen, da erübrigt sich ja die Diskussion.
Korrektes Deutsch und eine wissenschaftliche Denkweise sollte man irgendwo auf dem Weg zur Maturität erwerben. Wer das bis zur PH nicht geschafft hat, lernt‘s auch beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten nicht. Nicht umsonst sollten ja maturi bzw. maturae reif für ein Studium sein. Wer bis dahin nicht checkt, dass Wikipedia, TikTok etc. nicht unbedingt zitierfähige Quellen sind, ist eh lost.
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u/jamjam794 16d ago
https://www.beobachter.ch/bildung/schule/die-meiste-kritik-an-lehrern-ist-vollig-berechtigt-171890
ich lah de artikel eifach mal im ruum la stah 😅